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Wie hoch sind die Kosten durch Verletzungen des Pflegepersonals und Immobilität von Pflegebedürftigen im Gesundheitswesen?


2023-04-11T22:00:00.0000000Z

Verletzungen durch das Bewegen von Pflegebedürftigen können kostspielig sein, und zwar nicht nur für die Pflegekraft, sondern auch für die Einrichtung. Die finanziellen Auswirkungen sind mit der Untersuchung des Schadensfalls und potenziell mit der Abwicklung von Schadensersatzansprüchen, dem vorübergehenden Ersatz der verletzten Pflegekraft sowie mit Prozess-/Vergleichskosten verbunden. Dieser Artikel soll die Kosten von Verletzungen des Pflegepersonals und der Immobilität der Pflegebedürftigen in Gesundheitseinrichtungen untersuchen und potenzielle Lösungen zur Senkung dieser Kosten benennen. Die Immobilität von Pflegebedürftigen kann ernsthafte finanzielle Folgen für Einrichtungen haben, und Verletzungen des Pflegepersonals können zu Personalnotständen und geringerer Arbeitseffizienz führen.

„Der Einsatz der richtigen technischen Hilfsmittel ermöglicht die Verbesserung der Sicherheit der Pflegekräfte und die Verringerung von durch Schädigungen des Bewegungsapparats verursachten Kosten für die Organisation”¹

Verletzungen des Pflegepersonals

Verletzungen des Pflegepersonals im Gesundheitswesen sind ein großes Problem, da der manuelle Transfer von Pflegebedürftigen eine der Hauptursachen für Schädigungen des Bewegungsapparats (Arbeitsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen, MSE) bei Beschäftigten im Gesundheitswesen ist.² Die Kosten durch Verletzungen von Pflegekräften umfassen direkte Kosten, wie medizinische Ausgaben, Arbeitsausfälle und Entschädigungszahlungen sowie indirekte Kosten, wie verringerte Produktivität und erhöhte Inanspruchnahme des Gesundheitswesens.³

In Großbritannien beliefen sich die durchschnittlichen Kosten einer Verletzung des Bewegungsapparats bei Beschäftigten im Gesundheitswesen auf 2200 GPB, wobei die Gesamtkosten für das britische Gesundheitswesen bei 119 Millionen GBP pro Jahr lagen.² Diese Kosten werden voraussichtlich weiter steigen, da die Bevölkerung altert und die Nachfrage nach medizinischen Leistungen zunimmt.³

Immobilität von Patienten

Die Immobilität von Patienten ist ein weiteres ernsthaftes Problem im Gesundheitswesen, da sie zu einer Reihe von Komplikationen führen kann, darunter druckbedingte Verletzungen und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Immobilität trägt bei Patienten auch zu einer längeren Verweildauer im Krankenhaus und veminderter Lebensqualität bei.⁴

Viele Pflegebedürftige im Krankenhaus verbringen den Großteil ihrer Zeit im Bett, was ein Risiko für die Entwicklung immobilitätsbedingter Erkrankungen mit sich bringt. Dies kann die Aufenthaltsdauer verlängern und Pflegebedürftige körperlich anfälliger machen, wenn sie nach Hause entlassen werden, was nicht selten zu einer erneuten Aufnahme ins Krankenhaus führt. In den USA führen Schadensersatzansprüche aufgrund von Verletzungen beim Bewegen von Pflegebedürftigen zu den höchsten durchschnittlichen Gesamtkosten aller Schadensfälle in Zusammenhang mit Arbeitsunfällen und verursachen pro Fall einen Verlust von 14.100 USD.⁵

Mit Immobilität verbundene Kosten

  • Stürze – schwere sturzbedingte Verletzungen von stationären Pflegebedürftigen führen zu Kosten von 13.806 USD pro Verletzung⁶
  • Druckbedingte Verletzungen – können der Einrichtung Kosten in Höhe von 14.506 USD pro druckbedingter Verletzung verursachen⁷
  • Venöse Thromboembolien, die Kosten werden pro Vorfall auf 17.367 USD geschätzt⁷

Mögliche Lösungen zur Senkung dieser Kosten

Es gibt mehrere Lösungsmöglichkeiten zur Senkung der Kosten durch Verletzungen des Pflegepersonals und durch die Immobilität von Pflegebedürftigen, z. B.:

  1. Beurteilung der funktionellen Mobilität: Die Beurteilung der jeweiligen funktionellen Mobilität des einzelnen Patienten ist wichtig, um nachzuvollziehen, wie er zu seiner Mobilität beitragen kann, und welches Risiko für die Pflegekraft beim Arbeiten ohne geeignete Hilfsmittel besteht.
  2. Pflegetechniken und Weiterbildung: Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen für das medizinische Personal zur Verbesserung der Praktiken und Verfahren zum Transfer von Patienten.⁴
  3. Rehabilitation und Frühmobilisierung: Förderung frühzeitiger Interventions- und Rehabilitationsmaßnahmen zur Verbesserung der Patientenmobilität und Senkung des Komplikationsrisikos.⁴
  4. Ergonomische Verfahren und Technologien: Einführung ergonomischer Verfahren und Verwendung geeigneter Hilfsmittel wie Lifter und Transfergeräte, um die physische Belastung der Pflegekräfte zu reduzieren und die Patientenmobilität zu verbessern.²,⁴

Verletzungen von Pflegekräften und Immobilität von Pflegebedürftigen im Gesundheitswesen sind ernsthafte Problembereiche, die sowohl für das Gesundheitswesen als auch für die Pflegekräfte und betroffenen Pflegebedürftigen beträchtliche Kosten verursachen. Die Bewertung individueller Bedürfnisse, die Schulung von Pflegekräften, die Förderung der Frühmobilisierung und die Einführung ergonomischer Arbeitstechniken und geeigneter Hilfsmittel können dazu beitragen, diese Kosten zu senken und das Behandlungsergebnis für den Patienten zu verbessern.

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Quellen
1. Totzkay, DL., Multifactorial Strategies for Sustaining Safe Patient Handling and Mobility. Crit Care Nurs Q, 2018. 41(3): S. 340–3442.

2. Health and Safety Executive (HSE). (2019). Manual handling in healthcare. https://www.hse.gov.uk/msd/manual-handling/healthcare.htm

3. Wilkinson, C., Ferreira, M. L. & Latimer, J. (2010). Cost of musculoskeletal injuries in the healthcare sector. Journal of Occupational Health and Safety – Australia and New Zealand, 26(3), 199–205.

4. National Institute for Health and Care Excellence (NICE). (2019). Manual handling in health and social care. https://www.nice.org.uk/guidance/ph46/chapter/Introduction

5. AON Risk Solutions (2016). Healthcare Workers Compensation Barometer. https://www.aon.com/attachments/risk-services/Health-Care-WC-Barometer 2016-web.pdf. Aufgerufen am 10. März 2020.

6. Wong, C. A., Recktenwald, A. J., Jones, M. L., Waterman, B. M., Bollini, M. L., & Dunagan, W. C. (2011). The cost of serious fall-related injuries at three midwestern hospitals. Joint Commission Journal on Quality and Patient Safety, 37(2), 81–87.

7. Agency for Research Healthcare and Quality, 2015. Estimating the Additional Hospital Inpatient Cost and Mortality Associated With Selected Hospital-Acquired Conditions