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Rehabilitation durch frühzeitige Mobilisierung nach Eingriffen – Ihr Leitfaden, um Menschen zu helfen, sich schneller zu erholen


2022-08-30T22:00:00.0000000Z

Im Nachgang der COVID-19-Pandemie sehen sich Gesundheitsdienstleister auf der ganzen Welt mit großen Rückständen bei Eingriffen und Behandlungen konfrontiert. Die Bemühungen zur Verkürzung der Genesungszeiten der Patienten durch Unterstützung der Frühmobilisierung können jedoch dazu beitragen, den Patientenfluss in Krankenhäusern zu erhöhen.

Der Einsatz von Hilfsmitteln für den Patiententransfer ist eine wirksame Möglichkeit, Mobilität wiederzuerlangen oder aufrechtzuerhalten – und wir sind für Sie da, um Sie bei jedem Schritt auf diesem Weg zu unterstützen. Unser Rehabilitations-Leitfaden hilft, Bewegung zu fördern und gleichzeitig das Verletzungsrisiko für Pflegekräfte zu verringern.

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Eine begrenzte körperliche Aktivität während des Krankenhausaufenthalts führt zu einem Verlust der Muskelkraft, der funktionellen Leistungsfähigkeit und der Unabhängigkeit. Daher ist es offensichtlich, dass die Förderung der Mobilität in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen mehrere Vorteile für die Patienten und Bewohner hat. Mobilität ist wichtig für die Erhaltung der Unabhängigkeit und der Würde und kann das körperliche und geistige Wohlbefinden steigern.

Die Unterstützung von Patienten und Bewohnern bei der Bewegungsausübung stellt die Pflegekräfte jedoch auch vor große Herausforderungen. Verletzungen des Bewegungsapparats sind nach wie vor die häufigste Verletzungsart im Gesundheitswesen, wobei schätzungsweise 55–91 % der Physiotherapeuten arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen erleiden und jeder sechste als Folge von Verletzungen den Beruf wechselt.1,2

„55–91 % der Physiotherapeuten haben Schätzungen zufolge arbeitsbedingte Erkrankungen des Bewegungsapparats.“1,2

 

Der auf Sturzpräventionsprogramme gerichtete Fokus ist ein weiterer Faktor, der oftmals unbeabsichtigte Folgen für die Mobilität, die funktionellen Fähigkeiten und das Wohlbefinden der Patienten hatte.3 Die Mobilität wurde nicht gefördert, da man davon ausging, dass eine Verbesserung der Mobilität auch die Anzahl der Stürze erhöhen würde. Studien haben jedoch gezeigt, dass diese Wahrnehmung falsch ist.4

Beispielsweise wurde es als universelle Lösung zur Vermeidung von Stürzen angesehen, eine Person in einem Bett mit niedriger Betthöhe unterzubringen. Tatsächlich ist dies jedoch keine optimale Lösung. Wenn das Bett zu niedrig ist, kann das eine passive Fixierungsart darstellen, denn es kann für die Person schwierig oder sogar unmöglich sein, ohne Hilfe aus dem Bett zu steigen.5

Wenn pflegebedürftige Menschen die Fähigkeit verlieren, selbstständig aus einer sitzenden Position aufzustehen, kann ihre funktionelle Unabhängigkeit zurückgehen.6

Unterstützende technische Hilfsmittel für den Patiententransfer sind Ihr „Mobilitätspartner“

Der Einsatz von unterstützenden technischen Hilfsmitteln für den Transfer durch therapeutische Fachkräfte wird durch Best-Practice-Erfahrungen empfohlen und kann tatsächlich das Risiko von im Krankenhaus erworbenen Verletzungen reduzieren. Während des Rehabilitationsprozesses können solche Hilfsmittel als „Mobilitätspartner“ angesehen werden, um die funktionelle Mobilisierung zu erleichtern, die Sicherheit der pflegebedürftigen Personen zu gewährleisten und Verletzungen der Pflegekräfte zu vermeiden.1,2,7

Therapeuten haben berichtet, dass Hilfsmittel für den Patiententransfer ihre Möglichkeiten für therapeutische Aktivitäten erweitert haben und die Patienten zu einem früheren Zeitpunkt im Rehabilitationsprozess mobilisiert wurden, als dies ohne die Hilfsmittel möglich gewesen wäre.2

Auch wenn Mobilisierung und Rehabilitation häufig als Tätigkeiten angesehen werden, die von einer therapeutischen Fachkraft durchgeführt werden, gibt es für alle Pflegekräfte viele Möglichkeiten, Mobilität in die tägliche Pflegearbeit zu integrieren.8

Unser Leitfaden „Rehabilitation durch Förderung der Mobilität“ enthält Empfehlungen zur Unterstützung und Verbesserung der Mobilität durch die Einführung von technologischen Komponenten als unterstützende Hilfe bei der Rehabilitationstherapie.

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Mit der Arjo Mobilitätsgalerie als Grundlage werden in unserem Rehabilitationsleitfaden eine Reihe von Mobilitätsaktivitäten vorgestellt und wie diese durch den Einsatz von Hilfsmitteln vereinfacht werden können. Hier sind einige Beispiele für unsere Lösungen und die Aktivitäten, die sie unterstützen.

ELEKTRISCH ANGETRIEBENE AUFSTEHHILFE

Sara Plus® – fördert das Aufstehen und Stehen

Die Sara Plus ist eine elektrisch angetriebene Steh- und Aufrichthilfe, die für die Bedienung durch eine einzelne Pflegekraft ausgelegt ist. Mit ihrer abnehmbaren Fußplatte, der stützenden Armauflage und dem Gurt erleichtert die Sara Plus aktive Transfers sowie Gleichgewichts-, Schritt- und Gehübungen.

Wenn die pflegebedürftige Person auf der Bettkante sitzt, unterstützt die Sara Plus ihre Bewegungen, die bei unterschiedlichen Höhen, Entfernungen und verschiedenen Aktivitäten erforderlich sind. Die Sara Plus ermutigt den pflegebedürftigen Menschen ebenfalls, selbstständig zu stehen und zu sitzen und funktionelle Aktivitäten auszuführen, die dazu beitragen können, das statische und dynamische Gleichgewicht und den Gewichtstransfer zu verbessern.

Dieser Aktivlifter kann auch außerhalb des Bettes verwendet werden. Wenn eine Person von der Sara Plus gestützt auf einem Fitnessball sitzt, können funktionelle Aktivitäten durchgeführt werden, die den Gleichgewichtssinn fördern.

Wenn eine Person bei Gehübungen vom Sara Plus Gehgurt unterstützt wird und sich die Armauflage auf der richtigen Höhe befindet, kann die Fußplatte für Bewegungsübungen entfernt werden. Der Patient kann sicher durchtreten und mobilisieren, indem er normale Bewegungen übt.

Sie können den Patienten auch dabei helfen, selbstständige Bewegungen zu üben, bei denen der Fokus auf dem Gleichgewicht im Stehen und der Belastungstoleranz liegt. Bringen Sie dazu den Pflegebedürftigen mit Hilfe des Sara Plus in eine aufrechte Position, um ihn zu ermutigen, sich von der Unterstützung des Hebegurts zu lösen.

NICHT ELEKTRISCH ANGETRIEBENE AUFSTEHHILFE

Sara Stedy® – ermöglicht ein stabiles Aufstehen aus dem Sitzen

Die Sara Stedy ist eine nicht elektrisch angetriebene Steh- und Aufrichthilfe, die Initiativen zur Frühmobilisierung unterstützt, indem sie es einer einzelnen Pflegekraft ermöglicht, Aufstehvorgänge mit pflegebedürftigen Personen unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen klinischen Beurteilungen durchzuführen.

In Sitzposition unterstützt sie die Oberkörperstabilität und funktionelle Aktivitäten. Die Sara Stedy ermutigt die pflegebedürftige Person auch, sich nach vorne zu lehnen und die Stehbewegung mit konzentrischer Aktivierung der unteren Gliedmaßen und einer korrekten Gewichtsverlagerung einzuleiten.

Während des Hochziehens in den Stand unterstützt die Sara Stedy die Aktivierung der Bauch-, Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur, die die Hüften in eine aufrechte Position bringt.

 

DECKENLIFTER

Maxi Sky® 2 – Sichere, komfortable und würdevolle Transfers

Maxi Sky 2 Deckenlifter ermöglichen es einer einzelnen Pflegekraft, Patienten und Bewohner gleichmäßig und ohne manuelles Heben zu transferieren. Dadurch wird das Verletzungsrisiko sowohl für die Pflegekraft als auch für die Person im Lifter verringert.

Der Maxi Sky 2 Deckenlifter ermöglicht eine Reihe von verschiedenen Aktivitäten. Hier ein paar Beispiele:

Die Verwendung eines Positionierungsgurtes in Kombination mit einem Passivlifter kann dazu beitragen, die Auswirkungen auf den Arbeitsablauf von Pflegekräften beim Drehen und Umlagern einer pflegebedürftigen Person im Bett zu reduzieren.⁹

Auch sitzende Aktivitäten an der Bettkante oder außerhalb des Bettes werden erleichtert. Die Verwendung des Deckenlifters mit einem Gehgurt in Kombination mit einer Gehhilfe kann zusätzliche Unterstützung und Sicherheit bei Gehübungen bieten. Auf diese Weise kann sich die therapeutische Fachkraft auf die Anleitung der Aktivität konzentrieren und gleichzeitig eine korrekte Verwendung der Mobilitätshilfe sicherstellen.

Das Wissen darüber, mit welchen Übungen man sich von einem Sturz erholt, ist ein wichtiger Punkt beim Selbstmanagement, wenn ein Patient nach Hause zurückkehrt. Solche Aktivitäten können mit einem Deckenlifter und einem Gehgurt ermöglicht werden. Die therapeutische Fachkraft kann die Person durch ein normales Bewegungsmuster zum Sitzen oder Stehen anleiten.

Die Aktivitäten des täglichen Lebens sind für den Einzelnen von großer Bedeutung und ein wichtiger Teil der Rehabilitationsprogramme. Die Durchführung dieser Aktivitäten kann ohne zusätzliche Unterstützung allerdings schwierig sein. Indem der Deckenlifter dafür sorgt, dass die Füße der pflegebedürftigen Person auf dem Boden stehen, um normale Bewegungsmuster zu unterstützen, kann er dazu beitragen, das statische und dynamische Stehen im Gleichgewicht, die Gewichtsbelastung und Gangaktivitäten zu verbessern.

 

Eine Partnerschaft, die Mobilität fördert

Alle Arjo-Lösungen basieren auf unserem Engagement für die Unterstützung des grundlegenden Ziels von Therapien, Mobilität zu fördern und die Lebensqualität von pflegebedürftigen Personen wiederherzustellen.

Daher arbeiten wir mit Ihnen zusammen, um Lösungen zu finden, die helfen können, therapeutische Ziele und Aktivitäten zu erreichen und gleichzeitig das Risiko von Verletzungen des Bewegungsapparats zu verringern, die mit vielen physikalischen Therapiemaßnahmen in Verbindung gebracht werden können. Unsere Beratungsprogramme wie Arjo Move bieten der Gesundheitseinrichtung positive und messbare Qualitäts- sowie klinische, operative und finanzielle Ergebnisse. Eine Partnerschaft mit uns versetzt Sie in die Lage, Potenziale zu erschließen und eine nachhaltige Kultur zu verankern, in der bestehende Prozesse und Effizienzen fein aufeinander abgestimmt sind, um bessere Ergebnisse, ein gesteigertes Wohlbefinden der Mitarbeitenden und eine finanzielle Optimierung zu erzielen.

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Literaturnachweise

1. Daragh A. et al. Safe Patient Handling Equipment in Therapy Practice: Implications for Rehabilitation. The American Journal of Occupational Therapy. 2013; 67(1):45-53.

2. Cromie J. E., Robertson V. J., Best M. O.: Work-related musculoskeletal disorders in physical therapists: prevalence, severity, risks, and responses. PhysTher 2000, 80(4):336-351. 3. https://www.who.int/disabilities/care/rehabilitation_guidelines_concept. PDF aufgerufen am 15.10.2020

4. JAMA Intern Med. 1. Juni 2017; 177(6): 759–760.

5. Haines, T. P., Bell, R. A., Varghese, P. N. (2010). Pragmatic, Cluster Randomized Trial of a Policy to Introduce Low-Low Beds to Hospital Wards for the Prevention of Falls and Fall Injuries. Journal of the American Geriatrics Society, 58: 435–441.

6. Hughes, M. A., Schenkman, M. L. (1996). Chair rise strategy in the functionally impaired elderly. Journal of Rehabilitation Research & Development, 33(4), S. 409–412.

7. European Pressure Ulcer Advisory Panel, National Pressure Injury Advisory Panel und Pan Pacific Pressure Injury Alliance. Prevention and Treatment of Pressure Ulcers/Injuries: Clinical Practice Guideline. The International Guideline, Emily Haesler (Ed.)EPUAP/NPIAP/PPIA:2019. Abschnitt 8: Repositioning and Early Mobilisation. Empfehlung 5.6 Repositioning Techniques. Seite 121.

8. Alzheimer's Society of Canada (2020).

9. Wiggerman N., Zhou J., McGann N. (2020). Effect of repositioning aids and patient weight on biomechanical stresses when repositioning patients in bed, 2020. https://doi.org/10.1177/0018720819895850. Aufgerufen am 15.10.2020.